AST-Radler überqueren Alpen mit dem Mountainbike |
||
|
||
Reisebericht | ||
Kurzübersicht | ||
Navigation:= Seitenanfang =vorheriges Kapitel =nächstes Kapitel=neue Seite=neues Kapitel |
(Autor: Walter Schmid)
Nach ca. 1/2 - jähriger Planung starteten Christa u. Dieter Beuter, Gerhard Fischer, Reiner Nickl, Walter Schmid, Georg Kälberer u. Manfred Herrlinger am 13.7.2001 zum Alpencross. Für fast alle war es der erste Cross, nur für Dieter der zweite.
Unter ungünstigen Vorzeichen - Freitag der 13. und Regen trafen sich sieben Schwaben um 5.00 Uhr morgens am Süßener Bahnhof. Die Organisatoren Gerhard Fischer und Manfred Herrlinger hatten geplant, mit dem Zug bis Füssen zu fahren.
Glücklicherweise regnete es hier nicht mehr und wir setzten uns ziemlich optimistisch aufs Mountainbike. An
Königsschlössern und Alpsee vorbei führte die erste Etappe über Reutte hinauf zum Plan- und Heiterwanger See, wo wir uns beim Mittagessen stärkten. Bis Leermoos fuhren wir auf dem Panoramaweg, mal rauf mal runter, ehe wir auf dem alten Römerweg rauf zum Fernpass ordentlich Schweiß vergossen. Von hier aus war es ein Genuss, der Via Claudia bergab bis Imst zu folgen, wo die erste Übernachtung vorgesehen war.
Am zweiten Tag freuten wir uns über den Sonnenschein, während wir über Wenns im Pitztal die Pillerhöhe mit der herrlichen Aussicht ins Inntal erklommen. Vor der rasanten Abfahrt nach Prutz hieß es dann Jacken winddicht und Helm auf. Weiter ging's dem Inn entlang leicht ansteigend und mit Gegenwind bis zur Schweizer Grenzstation, wo der Weg hinauf nach Nauders abzweigt. Ein letzter harter Anstieg, der die Gruppe auseinanderzog, bevor man sich in Nauders ein Quartier suchen konnte.
Trotz des guten Frühstücks sah es am dritten Tag nicht besonders gut aus. Bei starkem Gegenwind quälten wir uns das restliche Stück zum Reschenpass, nach dem dann auch noch der Regen einsetzte. Dieser ließ dann weiter unten im Vinschgau nach, so dass man bei angenehmen Temperaturen Glurns mit Stadtmauer, Arkaden und Kirche besichtigen konnte. Durch Obstplantagen der Etsch entlang gelangte die Gruppe nach Tschars, wo man eine gute Pension fand. Am Abend setzte dann ein Gewitter ein, das erst gegen Morgen nachließ. Alle 2 Sekunden zuckte ein Blitz und über Meran gingen tischtennisgroße Hagelkörner nieder.
Nach den nächtlichen Ereignissen machte man sich mit gemischten Gefühlen auf zur Naturnser Alm. Der Anstieg mit 1.600 Höhenmetern ging ordentlich in die Knochen, aber alle kamen gut oben an. Da schmeckte das Gulasch und die Knödel! Ankunft und Abfahrt hatte man gut getimed, denn es regnete, aber nur während unserer Rast. Danach hieß es noch ein Stück bergauf schieben, ehe es auf der Südseite erst auf schmalem Weg und zuletzt auf geteerter Fahrbahn vorbei an Hagelhaufen aus der Nacht zuvor hinab ins Ultental rollte. Doch noch einmal mussten die Beine den Berggang einlegen, um die schweren 400 m hinauf nach St. Walburg zu bewältigen.
Das Wetter hatte sich wieder leicht gebessert und im Sonnenschein fuhren wir über die Staumauer, dem Anstieg zur Spitzneralm entgegen. Die Handwerker führten gerade noch die letzten Arbeiten an dem sehr schönen Gebäude aus, so dass wir nach einer kurzen Rast zur Gamper Alm weiterfuhren. Hier gab es dann die erhoffte Stärkung in Form von Speck am Brettl. Die war auch nötig, denn das nun folgende Wegstück war eine Schiebepassage durch Matsch und Kuhfladen. Danach ging's wieder rasant bergab nach Kastellfondo, wo es merklich wärmer war und man die Jacken wieder in den Rucksack stopfte. Jetzt noch ein kleines Stück auf der Straße, bis uns in Romalio ein Albergo zum Verweilen einlud. Hier spürten wir das Erdbeben, das im Ultental, aus dem wir gerade kamen, 2 Menschenleben forderte.
Der Tag begann mit der ersten kleinen Panne: unsere "Schrauber" Dieter und Georg mussten Christas Vorderrad flicken. Dann ging's aber flott über den Stausee nach Cles und im Val di Sole weiter nach Dimaro. Hier begann der Anstieg auf dem Waldweg nach Madonna di Campiglio. Dabei setzte denn leider der Regen ein, der uns auf der Abfahrt bis zum Quartier in Tione verfolgte.
Die letzte Etappe führte über den Passo Duron mit einem Abstecher über den Tennosee zum Ziel der Reise: Gardasee. Leider blieb nur wenig Zeit, um sich in den Fluten abzukühlen, denn noch am Abend mussten wir nach Rovereto weiterfahren.
Von hier startete dann der Zug in Richtung Heimat um 4.00 Uhr morgens mit 1-stündiger Verspätung, so dass wir später als erhofft, nach ca. 450 km durch die Alpen und über 9.000 Höhenmetern todmüde, aber glücklich, am Freitagmittag in Süßen ankamen.
1. Tag | 80 km 1267 Hm 6 1/4 Std. |
Abfahrt Süßen Bahnhof 5.05 Uhr - Ankunft Füssen gegen
9.00Uhr. Füssen (808) - Alterschrofen (808) - Neuschwanstein - Hohenschwangau - Alpsee (752) - Plach (840) - Hüttenbichl - Mühl (857) - - auf der "Via Claudia" nach Reutte (853) - Fraenbrünnele (990) -Plansee (980) - Heiterwanger See - Lähn (1112) -Leermoos (994)- Bieberwier (989) - auf Römerweg zum Fernpass - Fern (1212) - Fernsteinsee - Schanzlsee (1167) - Römerweg zum Schloss Fernstein (948) - Tegestal (935) - Nassereith (838) - durch´s Gurgeltal nach Imst (827). |
2. Tag | 79 km 1940 Hm 6 1/4 Std |
Imst (827) - Arzl (880) Blons - Brennwald - Wenns (982) Greith (1093) - Langegerte (1131) - Moosanger (1220) - Piller (1353) - Pillerhöhe (1559) - Puschlin (1475) - Falpaus (1421) - Gaiswies - Maierhof (1297) - Kauns (1050) - Prutz (884) - St. Christiana (940) - Tösens (930) - Schönegg (941) - Stein (942) - Lafairs (966) - Birkach (985) - Pfunds (970) Kajetansbrücke (991) - Schalkl (1017) - Finstermünzpass - Zollamt bei Martina (1035) - Norbertshöhe (1461) - Nauders (1394). |
3. Tag | 77 km 451 Hm 4 1/2 Std |
Nauders (1394) - am Schloß Naudersburg vorbei - Fuhrmannsloch - zum Reschenpass (1513) - St. Valentin - Glurns (907) - an der Etsch entlang nach Laas (868) - Schlanders - Tschars |
4. Tag | 52 km 2067 Hm 5 3/4 Std |
Tschars - Naturns (526) - Naturnser Alm (1922) - Virgiljoch (1764) - Pawigl (896) - St. Pankraz (780)- St. Walburg im Ultental (1153). |
5. Tag | 40 km 1050 Hm 4 1/2 Std |
St. Walburg (1153) - Spitzenalm (1836) - Gampenalm (1858) - nun beginnt eine ca. 1 1/2 stündige Schiebe- u. Tragestrecke zum Hofmahdjoch - Rf. alla Regula - Kastellfondo - Cles (591) - Romallo |
6. Tag | 75 km 1456 Hm 5 1/2 Std |
Romallo - Cles - Male - Wanderweg nach Madonna di Campiglio (1553 - dort mussten wir leider wegen Regen unsere Tour ändern) - Tione |
7. Tag | 66 km 1067 Hm 5 Std |
Tione (688) - Bolbeno (575) - Passo Duron (1033) - Rango
(799) - Cavrasto (732) - Biotopo Fiave - Ballino (794) - Tennosee - Riva
(73) - Torbole am Gardasee (85) abends vom Gardesee - Torbole - Passo San Giovanne (222) - Rovereto |
Von Rovereto ging leider nur am Freitagmorgen
um 2.59 Uhr ein Zug der Fahrräder mitnahm. Wir wußten kaum, wie wir die
Zeit herumbringen sollten, um 23.30 Uhr wurde auch noch der Bahnhofsraum
geschlossen. Zu unserem Bedauern wurde uns dann auch noch eine 1-stündige
Verspätung bekanntgegeben. Dies hatte dann zur Folg, daß unser
Anschlußzug in München weg war. Dies war aber unser einzig Negatives - die Bahn. |